Dürer, Albrecht
Künstler, bildender; Maler
1471
1528
Eine deutliche Aufwertung Dürerscher Kunst im Gegensatz zum zeitgenössischen Urteil findet sich in Goethes 1772 erstmals veröffentlichten Aufsatz "Von Deutscher Baukunst".Dort hebt Goethe Dürer lobend von den "geschminkten Puppenmahler[n]" seiner Zeit ab (gemeint sind wohl die deutschen Rokokomaler; Goethe dürfte insbesondere an den Portraitisten seiner Familie, Johann Conrad Seekatz, gedacht haben): "Männlicher Albrecht Dürer, den die Neulinge anspötteln, deine holzgeschnitzteste Gestalt ist mir willkommener", ibid., S. 150.Die besondere Wertschätzung Dürers in der Zeit um 1800 ist vor allem abzulesen an Wackenroders "Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders" von 1796. Von zentraler Bedeutung für die Dürer-Rezeption ist dabei der in der Zeitschrift "Deutschland" vorab veröffentlichte Dürer-Aufsatz "Ehrengedächtniß unsers ehrwürdigen Ahnherrn Albrecht Dürers von einem kunstliebenden Klosterbruder" In scharfer Absetzung von den Zeitgenossen, die nur "kalte, geleckte, charakterlose Werke" hervorzubringen in der Lage sind, wird die Kunst Dürers als "weit ernsthafter, wichtiger und ehrwürdiger" beschrieben. Auch die Schellingsche Heraushebung des Vaterländischen ist bereits bei Wackenroder zu finden: "Als Albrecht den Pinsel führte, da war der Deutsche auf dem Völkerschauplatze unsers Welttheils noch ein eigenthümlicher und ausgezeichneter Charakter von festem Bestand"
In AA Bd. I,18 auf S. 81
In AA Bd. III,2 auf S. 261, 651
In AA Bd. II,6 auf S. 57, 107, 565, 687