Entwurf zur Einleitung des Wissens "C"
NL 81, 10(13)
Berlin-AdW
Fragment
X Daseyn gesetzt wird muß eins ersterben, damit das andere lebe
Schelling
Handschrift; 2" [21,5cm x 36cm]; 1 Bogen, [2 Bll.], nicht paginiert
[1r] "Daseyn gesetzt wird muß eins ersterben, damit das andere lebe, denn alles Seyende kann sich als solches nur über einem nicht Seyenden erheben. Im Augenblick, da ein organisches Leben entstehen soll, muß die Materie ihre Selbständigkeit verlieren und dem eigentlichen Wesen zur bloßen Form werden. [1v] im göttlichen unauflöslich ist. Das göttliche Leben ist in einer unaufhaltsamen Fortschreitung und Bewegung. Die Wege des Herrn sind gerecht wie die Schrift sich ausdrückt, d.h. geradeaus fortschreitend. [2r] heutzutage gelehrt wird, ohne Anfang und Ende, sondern selber der Anfang und das Ende, der Erste und der letzte ist, der seine Ewigkeit selbst so ausspricht: Ich bin, der da ist, der da war und der da kommt, ein Wort das viel zu seicht ausgelegt wird, wenn man es, wie jetzt gewöhnlich als eine Aufhebung aller Unterscheidungen erklärt. [2v] ganzen Leben und Weben Thun und Treiben für nichts anderes halten können, als für ein im Selbstanblick gefangenes, wie verzaubertes und unaufhörlich nach Freyheit ringendes Wesen.
13.10.2006